Monumentum II – Licht sehen / 25. Mai 2007 / 23:12 Uhr Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Marcel

Am 18. Oktober 1913 wurde das bis heute größte Mahnmal Europas eingeweiht.
Mit seinen 91 Metern Höhe und seiner wuchtigen Architektur ist das Völkerschlachtdenkmal nahezu ohne Beispiel, niemand kann sich seiner ungeheuren Ausstrahlung entziehen.
Die Empfindungen der Besucher sind dabei durchaus zwiespältig. Neben der Weihe und des Gedenkens ist jedes Bauwerk immer auch Träger des herrschenden politischen Zeitgeistes.

Von Beginn an hat das Monument durch eine spürbare spirituelle Kraft fasziniert, die ergreifende Aura des Monumentalen ist unbestritten.

Zur Eröffnung des 16. Wave-Gotik-Treffens in Leipzig wird die außergewöhnliche Architektur und Atmosphäre des Denkmals hervorgehoben in einer einzigartigen Synthese aus Licht und Klang.
Die englische Gruppe „In The Nursery“, seit langem bekannt durch ambitionierte kompositorische Arbeiten im Grenzbereich von klassischer und elektronischer Musik, hat eigens zu diesem Anlaß ein Tonkunstwerk geschaffen. Diese Musik basiert unter anderem auf markanten Themen aus den Werken von Richard Wagner (in seinem 100. Geburtsjahr wurde das Denkmal eingeweiht), Gustav Mahler, Franz Liszt und Edvard Grieg. Alle hatten eine ganz besondere Beziehung zu Leipzig. Ihre Kompositionen wurden durch die Brüder Klive und Nigel Humberstone, die an diesem Abend auch persönlich musizieren werden, in ihrem ganz eigenen Stil zu einer neuen Einheit verwoben.

Mit einem so noch nicht erlebten, komplexen Lichtarrangement werden in acht dramaturgischen Ebenen Umrisse, Flächen und Strukturen des Denkmals mit Licht nachgezeichnet. Das Bauwerk wird so in Stufen allmählich aus dem Dunkel gerissen und gleichsam zum Leben erweckt.
Seine ästhetischen Wirkungslinien sowie seine architektonischen Kraftfelder werden sichtbar gemacht und optisch im Raum fortgeführt. Die historische und mythische Symbolik des Monuments wird im wahren Wortsinne in einem faszinierenden neuen Licht erscheinen.

Gelegenheit für den Betrachter, die Geschichte des Bauwerkes, der Region und des Landes zu reflektieren, in deren Kontext das Monument zu sehen ist.
Gelegenheit, sich über Pathos und Würde, über die allgemeinen Werte, für die das Denkmal steht, in heutiger Zeit Gedanken zu machen.

Monumentum II wird eine unvergeßliche künstlerische Inszenierung bieten: den Leipzigern, die den Besuchern des Treffens 15 Jahre lang freundliche und tolerante Gastgeber waren und natürlich den Gästen des Wave-Gotik-Treffens aus aller Welt.

Der Eintritt ist für alle frei.


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