Hämatom: WUT
Lärm, Lärm und nochmals Lärm, das war das erste, was mir zum Debüt WUT von Hämatom einfiel. Doch Moment, ganz so einfach ist es nicht.
Zumindest kann man den Jungs von Hämatom nicht vorenthalten, dass sie ihre Hörer nicht vorgewarnt hätten, was sie beim Hören von WUT erwartet, nämlich genau das: pure, reine Wut, dargestellt durch extrem schnelle, aggressive Gitarren, Drums und harten, tiefen Sprechgesang, gespickt mit ausreichend Kraftausdrücken und Obszönitäten – eben absolut brachialer Sound. Eine abwechslungsreiche Mischung aus Metall-Elementen, Hardcore und ein wenig Punk-Attitüde.
Schön vor allem, dass die Jungs in ihren Texten kein Blatt vor den Mund nehmen und laut und deutlich ihre Meinung sagen, auch wenn sie sich dabei gelegentlich gewisser Klischees bedienen. Textlich wettern sie unverblümt gegen Fremdenhass, Kindesmissbrauch und ähnliche gesellschaftlich anspruchsvolle Themen.
Gesondert erwähnt werden soll noch das ruhigste Stück des Albums, die von Gitarren getragene Ballade „Freier Fall“, mit der die Band durchaus Emotionen zu wecken vermag. Hier beweist Sänger NORD, dass er tatsächlich singen kann, was bei den übrigen harten Tracks nicht so sehr auffällt, und auch die übrigen Mitglieder zeigen hier ihre musikalischen Fähigkeiten.
Fazit: Ob man nun von der brachialen musikalischen Darstellung oder den vielen Obszönitäten besonders angetan ist, sei jedem selbst überlassen, Fakt ist, diese Musik ist ideal, um sich mal so richtig abzureagieren.
Tracklist:
- Los Geht’s
- Leck Mich
- Fremd
- Das Schwarze Schaf
- Schmerz
- Ihr Kotzt Mich An
- Mit Dem Kopf Durch Die Wand
- Freier Fall
- BOW
- Homo Sapiens
- Solange Ich Noch Kann
- Vorspiel
- Sechs
- Willkommen Im Nichts
Autor: Lyramada