Apocalyptica: Worlds Collide
“Worlds Collide”, so der Name des aktuellen Outputs der drei Cellisten und ihrem Schlagzeuger – und wahrhaft ist der Titel passend, treffen hier doch scheinbar Welten aufeinander. Wie gehabt interpretieren Apocalyptica diverse Songs einzig mit ihren Celli, unterlegt von Drums, und dies auf eine nach wie vor sehr kraftvolle, erfrischende, und gleichzeitig ausgereifte, erwachsene Art und Weise, die den einzelnen Tracks eine ganz neue Dimension des Hörerlebens verschaffen.
Hart und treibend oder zart und streichelnd, je nach Bedarf, spielen sich die Streicher durch’s Album und schaffen Stimmung, Atmosphäre sowie einen ungemeinen Hörgenuss, der nie durch Langeweile unterbrochen wird. Dabei kann die Formation sowohl bei schnelleren Songs wie beispielsweise „Last Hope“ als auch bei gefühlsgeladenen Balladen wie „Peace“ absolut überzeugen und stellen wieder einmal die volle Bandbreite ihres Könnens unter Beweis. Ein weiteres Highlight des Albums stellt sicherlich „Stroke“ dar, ein Song, der sich durch schnelle und langsame Passagen schlängelt, aggressiv wummert und dann wieder wehmütig klagt und die Spielfreude der Band direkt an den Hörer vermitteln kann.
Soweit alles beim Alten, und ganz neu ist auch der Einsatz von Gastsängern nicht für die Formation. Diesmal beispielsweise Till Lindemann (Rammstein), der der Band für die Neu-Interpretation des Bowie-Klassikers „Heroes“, hier in einer deutschen Version namens „Helden“, die Stimme lieh, was eine interessante Kombination entstehen lässt, die neu und anders ist, ohne dabei das Original zu verleugnen. Weitere illustre Gäste diesmal Christina Scabbia (Lacuna Coil), Adam Gontier (Three Days Grace), Dave Lombardo (Slayer) und Corey Taylor (Slipknot).
Doch auch wenn sich Apocalyptica durchaus namhafte Gastsänger an Bord geholt haben und die Tracks mit Gesang auch wirklich gut geworden sind, wird durch den Gesang die instrumentelle Darbietung überdeckt wird, was bei einer Band wie dieser fast schon schade ist.
Fazit: „Worlds Collide“ wartet mit angenehm abwechslungsreichen Songs auf, die allesamt beeindrucken können und keine Langeweile aufkommen lassen. Lediglich die große Zahl der mit Gesang versehenen Songs könnte den Gesamteindruck für den ein oder anderen etwas schmälern.
(Lyramada)
Tracklist:
1) Worlds Collide
2) Grace
3) I’m Not Jesus
4) Ion
5) Helden
6) Stroke
7) Last Hope
8) I Don’t Care
9) Burn
10) SOS (Anything but Love)
11) Peace