CATASTROPHE BALLET – Neues Album "All Beauty Dies"""

Marcel

Es gibt Künstler, die bleiben ein Leben lang, ihrer einmal eingeschlagenen Linie treu. Getreu dem Motto [i]Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten![/i], wird hier auf Experimente verzichtet, da sich aus einer erfolgreichen Rezeptur, unendlich viele Alben stricken lassen. Dass dabei die Kreativität auf der Strecke bleibt, ist unerheblich und tut nichts zur Sache.Oder doch nicht?Es gibt nämlich auch Künstler, die das genaue Gegenteil ausleben. Experimentieren bis zum Umfallen, das Naschen von den unterschiedlichsten Genretöpfchen, bis zum Exzess. CATASTROPHE BALLET sind so eine Band. Vom traditionellen Gothic Rock der Anfangstage ist nicht mehr viel übrig geblieben, tobte sich die Combo um Frontmann Eric Burton doch bereits in den unterschiedlichsten musikalischen Feldern aus. Vom elektronisch untermalten, und für die frühen 90iger Jahre sehr modern klingenden Goth Rock über den Industrial Metal der Mitt- und Spät-90iger bis hin zum Future Industrial Gothic der letzten beiden Alben [b]Menschenfeind[/b] und [b]Modern Primitives[/b]: [b]CATASTROPHE BALLET[/b] klangen immer anders, schafften es jedoch paradoxerweise dabei immer so zu klingen, als wären sie lieb gewonnene, alte Bekannte.Und die Moral von der Geschicht‘?Ganz einfach. [b]All Beauty Dies[/b], das brandneue und nunmehr siebte Studioalbum der Band, belegt eindrucksvoll, dass CATASTROPHE BALLET das Wesentliche in ihrer Musik neu entdeckt haben: das Songwriting. In der klassischen Vocals-, Gitarre-, Bass- und Schlagzeug-Besetzung entstanden, und nur sporadisch mit elektronischen Spielereien garniert, ist somit der mitreißendste und rundherum gelungenste Silberling in der Geschichte der Formation entstanden.Alles nur Geschwätz?Mitnichten. Noch nie haben hitverdächtige Ohrwürmer, mit Hooklines, die sich dermaßen in die Gehörgänge fressen, dass man Herrn Burton eigentlich dafür verklagen sollte (listen: [i]Consequently (Inconsequential)[/i]), neben experimentellen Stücken, wie dem vertrackten, aber nicht minder guten Titeltrack, so gut funktioniert. Das Rocken hat Monsieur Burton dabei zum Glück auch nicht verlernt. [i]The Lovers Delight[/i] brilliert mit einem gnadenlosen Refrain, treibenden Riffs und subtilen Synth-Elementen. Ganz ungewohnt sind auch das in Deutsch vorgetragene [i]Licht In Meinen Träumen[/i], und wütende [i]2057[/i], bitte two-zero-five-seven aussprechen; nur ein weiterer Beweis für die Varianz der Band. Heimliches Highlight von [b]All Beauty Dies[/b] ist jedoch der langsam-den-Rücken-bis-in-den-Nacken-Heraufkriecher [i]You Stole The Thing That Means The Most To Me[/i]. Eric kann nämlich auch böse sein. So richtig.Summa summarum?Noch nie hatte man so sehr das Gefühl, dass [b]CATASTROPHE BALLET[/b] mit sich selber im Einklang sind, denn die ureigenen Wurzeln werden ebenso wenig verleugnet, wie auch dem Experimentierdrang nicht Einhalt geboten wurde. Die Mischung macht’s.Und was ist mit den Schubladen?Die sind nicht von Nöten. Ob es nun Dark Rock ist, oder doch einfach nur fantastisch gemachte Pop-Musik ja, Pop-Musik; es ist völlig egal.Das Wichtigste ist: [b]CATASTROPHE BALLET[/b] haben mit [b]All Beauty Dies[/b] ihre Reifeprüfung mit Bravour abgelegt.Dass dies auch live on stage so ist; davon kann man sich im April auch auf der gemeinsamen Tour mit GOTHMINISTER und THEATRE OF TRAGEDY überzeugen.

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