Das Telefon klingelt, und gut gelaunt sind Maria Breon (Gesang) und Joe Stump (Gitarre) von HolyHell in der Leitung. Obwohl sich die Band gerade in ihrer Garderobe auf ihren Auftritt beim Magic-Circle-Festival vorbereiten, fanden die beiden Zeit, uns ein kurzes Interview zu geben, einige Fragen zu beantworten und sich ihrem deutschen Publikum ein wenig genauer vorzustellen.
VerloreneSeelen: Ich habe gehört, dass ihr schon mehrere Interviews heute gegeben habt; das klingt nach einem anstrengenden Tag.
Maria: Nein, es war nicht so schlimm, es ist eigentlich eine sehr spannende Zeit. Wir sind glücklich, hier zu sein und wir geben jederzeit gerne Interviews, das ist kein Problem.
VS: Ich bin sehr froh, dass ihr auch für mich Zeit habt.
M: Vielen Dank!
VS: Ihr seid ja gerade auf dem Magic-Circle-Festival.
M: Ja, wir sind gerade in der HolyHell Garderobe und bereiten uns darauf vor, in ca. 45 Minuten auf die Bühne zu gehen.
VS: Ihr habt heute also noch gar nicht gespielt?
M: Nein, noch nicht.
VS: Seid ihr aufgeregt?
M: Nein, ich glaube, wir sind nur ein bisschen begeisterter, wieder zurück in Deutschland zu sein. Wir bekamen von der Tour ein so großartiges Feedback, und es ist wirklich eine große Ehre für uns, wieder hier her zu kommen und all die Bands wieder zu sehen.
VS: Ich habe gehört, dass ihr heute und morgen spielen werdet. Ist es nicht unüblich, an beiden Tagen eines Festivals aufzutreten?
M: Naja, weißt du, es ist ja das erste Magic-Circle-Festival und Manowar sind natürlich die Headliner an beiden Tagen, und da wir der Support-Act sind, ist es eine große Ehre für uns, auch an beiden Tagen auf der Bühne stehen zu dürfen.
VS: Ihr steht in enger Verbindung zu Manowar und wart auch schon mit ihnen auf Tour. Wie kam diese Verbindung zustande?
Joe: Nun, wir arbeiteten schon in den frühen Phasen der Band mit Joey DeMaio zusammen und suchten die Musiker zusammen, die jetzt in der Band spielen. Außerdem produzierte Joey die HolyHell EP und wird natürlich auch das komplette HolyHell Album produzieren, das später veröffentlicht werden wird. Außerdem waren wir so glücklich, dass wir der Support für Manowar auf der US-Tour waren und es war einfach eine großartige Erfahrung. Ich kann ihnen nicht genug für das danken, was sie tun.
VS: Das klingt großartig. Ihr arbeitet also auch bereits an einem kompletten Album?
M: Ja, tun wir.
VS: Wie läuft’s?
M: Es klappt alles super. Wir werden es wohl Ende diesen Jahres veröffentlichen.
VS: Schön, das sind gute Nachrichten für eure Fans.
M: Ja, absolut.
VS: Könnt ihr uns ein bisschen mehr über die Band und auch den Bandnamen HolyHell erzählen?
J: Sorry, ich habe die Frage nicht verstanden, einer aus der Band hat grade aufgeschrieen.
M: Der Name HolyHell entstand aus dem Konzept heraus, Heavy-Metal Musik mit klassischem, melodischem Gesang zu kombinieren. Das ist ungefähr die Idee, aus der HolyHell entsprang. Wir mögen diese ganze Sache mit Engeln und Dämonen und dem Unterschied zwischen Gut und Böse…
VS: Alles klar. Ihr habt ja bereits 2005 auf einem Festival in Deutschland gespielt. Was habt ihr in der Zwischenzeit gemacht?
M: In der Zwischenzeit haben wir an unseren Aufnahmen gearbeitet, Material gesammelt und ernsthaft damit begonnen, uns als Band zu entwickeln. Außerdem nahmen wir natürlich die Erfahrungen der Live-Auftritte mit ins Studio, und auch die Energie der Fans. Und jetzt sind wir soweit, das noch einmal hier auf dem Festival zu erleben. Wir haben 2005 auf dem Earthshaker gespielt, dann bei Monsters of Rock in der tschechischen Republik und jetzt spielen wir unser drittes Festival. Bis jetzt war es eine großartige Erfahrung.
VS: Habt ihr etwas von dem Material von damals für die EP oder das kommende Album verwendet oder sind alle Sachen völlig neu?
M: Wir werden einige der alten Songs spielen, aber wir haben auch ein paar neue Tracks mit aufgenommen. Eins ist ein Song, den Joe Stump geschrieben hat und die Band wird ihn als Instrumental darbieten. Es weht also schon ein frischer Wind. Aber im Großen und Ganzen sparen wir uns das neue Material für das Album.
VS: Maria, du hast ja eine klassische Gesangsausbildung. Wie bist du dazu gekommen, Metal-Musik zu machen?
M: Naja, ich wollte schon immer rocken (lacht). Ich habe Heavy-Metal schon immer geliebt, ebenso wie die Leute, weil sie echte und wahrhafte Menschen sind. Deshalb wollte ich auf diese Weise singen und Lieder und Musiker finden, die das selbe lieben. So kam HolyHell zustande. Wir sind alle gelernte Musiker und haben unsere Instrumente studiert, es ist also eine echt gute Sache.
VS: Was war generell eure Inspiration, Musik zu machen? Oder ist es einfach etwas, was ihr tun müsst?
M: Naja, weißt du, es ist etwas, bei dem ich von Geburt an wusste, das ich es tun will. Ich wusste schon ganz früh, dass ich singen wollte. Es ging nur darum, den Mut zu entwickeln, da raus zu gehen und es zu tun, und jetzt endlich ist es soweit.
VS: Könnt ihr von eurer Musik leben?
M: Ja, das können wir. Wir haben großes Glück.
VS: Warum habt ihr euch entschieden, „Phantom Of The Opera“ zu spielen?
M: Nun, das ist ein Stück, das ich an der Schule viel studiert habe und es lag mir schon lange am Herzen, diesen Musikstil mit harter Musik zu verbinden. Außerdem wollten Eric (Eric Adams, Sänger von Manowar; Anm. d. Verf.) und ich ein Duett zusammen machen, also war das eine gute Möglichkeit. Es war also eines dieser Dinge, die wir machen wollten, und als wir fertig waren, haben wir beschlossen, es auch auf die EP aufzunehmen.
VS: Hat dieses Lied eine besondere Bedeutung für dich?
M: Es ist einfach ein phantastisches Stück Musik. Andrew Lloyd Webber ist ein Genie, und ich finde der Song bringt zwei Welten zusammen. Die Welt der klassischen Musik zusammen mit Heavy-Metal, das ist einfach toll.
… Die Verbindung wird schlechter, fällt kurz aus … wir sollten uns beeilen. Maria fährt fort…
M : Außerdem ist es interessant, zu sehen, wie andere Heavy-Metal-Bands diese Art von Musik genießen, Klassik mit Heavy-Metal kombiniert.
VS: Ihr habt ja auch ein Electronic Press Kit auf der EP. Was hat euch dazu inspiriert?
M: Wir haben so großen Zuspruch von Fans unserer Band bekommen, so viele E-Mails mit Fragen nach irgendetwas von der Band, einem Interview, einem Video oder so, also dachten wir uns, was wäre eine bessere Möglichkeit, den Menschen unsere Achtung zu zeigen und unseren Fans zu danken, als ein kleines Interview und ein Informations-Paket auf die EP zu packen.
J: Ja, und außerdem wollen wir unsere Band damit den Fans vorstellen.
VS: Das ist echt eine süße Idee. Joe, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, bist du für das Songwriting verantwortlich.
M: Ja, Joe hat sehr viel zu den Aufnahmen beigetragen, aber keiner der Songs, die er geschrieben hat, wurde bisher veröffentlicht. Aber wir werden heute Abend im Set einen spielen.
VS: Großartig. Woher nehmt ihr die Ideen für die Songs?
M: Das meiste basiert auf unserem Interesse in Himmel und Hölle und diese Dinge, und das Konzept ist es, diese Sachen zu verbinden, weil alle Band-Mitglieder sich dafür begeistern können.
VS: So, das war’s dann auch schon mit meinen Fragen. Wollt ihr euren deutschen Fans noch etwas sagen?
M: Wir wollen ihnen unbedingt für all die Unterstützung danken und freuen uns auf die Shows dieses Wochenende. Und dir vielen Dank für das Interview, wir wissen das wirklich zu schätzen.
VS: Ich danke euch, dass ich euch die Zeit genommen habt. Habt einen tollen Gig heute Nacht!
M: Vielen Dank.
VS: Habt Spaß und rockt!
M: Das werden wir!
Interview und Übersetzung von:
Lyramada
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